Der Online-Videomarkt explodiert. Viele Anbieter von Videocontent haben große Wachstumsraten in ihrer Reichweite zu verzeichnen. Und auch der Markt für Videowerbung legte im vergangene Jahr um 42 Prozent zu. Es sieht nicht so aus, als würde sich diese Entwicklung in der näheren Zukunft ändern. Viele Medienhäuser setzen 2015 deswegen große Hoffnungen in ihre Videostrategien und investieren dementsprechend viel Geld in Bewegtbildinhalte.
Hier sind fünf Tipps, mit denen sich diese Investitionen auch auszahlen:
1. Ein Online-Video muss nur so lang sein, wie sein Inhalt trägt
Online-Videomacher haben keine Sendungen zu bestücken, sie müssen nicht darauf achten, dass ein 24-Stunden-Sendeplan gefüllt wird. Sie können und müssen ihre Videos in genau der Länge produzieren, wie sie interessant sind – und keine Sekunde länger. Ein Erklärvideo darüber, wie ein Atomkraftwerk funktioniert darf gerne weiterhin zehn Minuten lang sein, egal, was über die Aufmerksamkeitsspanne im Internet geschrieben wird. Die Meldung, dass ein Sportler eine Goldmedaille gewonnen hat, ist jedoch in 20 Sekunden erzählt und muss dann auch nicht mit dem Nacherzählen der gesamten Sportlerkarriere künstlich in die Länge gezogen werden. Nicht die Aufmerksamkeitsspanne der User ist gesunken, sondern die Intoleranz gegenüber nutzlosem Füllmaterial.
2. Verstehen Sie Ihre User
Viele Publisher senden einfach so in die Welt hinaus, weil sie zu wissen glauben, was ihre User interessiert. Natürlich verfolgen die meisten Videoressorts ihre Klickzahlen. Schließlich steigen mit den Abrufen auf die Einnahmen durch Video-Preroll-Werbung. Die wenigsten Videoressorts jedoch ziehen aus ihren Abrufzahlen klare Rückschlüsse, die sich auf ihre Videostrategie auswirken. Je besser der richtige Content auf die richtige Zielgruppe zugeschnitten wird, umso eher wachsen die Abrufzahlen, die regelmäßigen Zuschauer sowie die geteilten Inhalten in den sozialen Netzwerken.
3. Stellen Sie sicher, dass man Ihre Videos auf allen Endgeräten sehen kann
Videoabrufe auf Smartphones und Tablets wachsen mit unglaublicher Geschwindigkeit. Daher ist es absolut notwendig, dass Ihre Videos auf allen Endgeräten und Betriebssystemen reibungslos ablaufen. Denken Sie aber immer auch an die Situation, in der Ihre User die Geräte benutzen. Befindet sich das Smartphone gerade in einem WLAN-Netz oder opfert der User wertvolles Datenvolumen, wenn er ein Video unterwegs ansieht? Für all diese Nutzungssituationen sollten Sie die passenden Streams bereitstellen.
4. Präsentieren Sie Ihre Videos ansprechend auf Ihrer Homepage
Eines meiner größten Aha-Momente im Videojournalismus hatte ich bei folgender Erkenntnis: „Ein Video klickt sich nicht gut, weil das Video gut ist. Ein Video klickt sich gut, weil das Teasering gut ist.“ Denken Sie bei jedem Video, das Sie produzieren, das Teasering gleich mit. Welche Überschrift beschreibt den Inhalt des Videos am besten? Welches Teaserbild gibt einen Vorgeschmack auf das, was gleich im Bewegtbild zu sehen ist? Ihre Videos können noch so toll produziert sein und noch so tolle Geschichten erzählen – wenn dies für den Zuschauer nicht ersichtlich ist, wird er sich nicht darauf einlassen. Überlegen Sie auch, wo auf Ihrer Homepage die idealen Ausspielplätze für Video sein könnten, zum Beispiel in der linken oder rechten Spalte der Homepage, in Artikeln, oben oder unten auf der Seite.
5. Erzählen Sie spannende Geschichten
So wichtig das Teasering eines Videos ist: Der Clip dahinter muss die Versprechungen einhalten, die Überschrift und Teaserbild versprechen. Nur so können Sie sicherstellen, dass Ihre User nicht enttäuscht wegklicken und immer wieder kommen. Nur so spricht sich herum: „Die von XYZ machen gute Videos“. Und nur wenn Sie für Ihre Zielgruppe relevante und interessante Geschichten erzählen, werden Ihre User diese in sozialen Netzwerken teilen.
Für Medienunternehmen, die bereit sind, Risiken einzugehen und Dinge auszuprobieren, hält Online-Video jede Menge Umsatzmöglichkeiten bereit. Behalten Sie diese fünf Regeln im Hinterkopf und bleiben Sie trotzdem flexibel. Nirgendwo sonst ändern sich die Gewohnheiten der User so rapide wie zur Zeit im Webvideo-Bereich.