Videoproduktion

Authentische Interne Kommunikation während der Pandemie mit Webcam-Videos

Corona brachte den Durchbruch für das Home Office. Laut dem IT-Branchenverband Bitkom arbeiten während der Corona-Pandemie 10,5 Millionen Berufstätige ausschließlich im Homeoffice. Weitere 8,3 Millionen arbeiten teilweise im Homeoffice. Zusammen sind das 45 Prozent aller Berufstätigen. Ein Ende des Trends ist nicht abzusehen. Auch nach Ende der Pandemie planen viele Arbeitgeber, das Modell Homeoffice beizubehalten.
 
Ein Argument, das häufig von Homeoffice-Zweiflern gegen die Heimarbeit ins Feld geführt wird, ist das des persönlichen Austauschs. Wie kann der Informationsfluss im Unternehmen sicher gestellt werden, wenn man sich kaum noch oder gar nicht mehr persönlich sieht? Besonders die Interne Kommunikation steht hier vor ganz neuen Herausforderungen in einer Zeit, in der Mitarbeiter-Versammlungen, Informationsveranstaltungen oder gar firmeninterne Konferenzen nicht möglich sind.
 
Eine praktische und dazu noch kostengünstige Lösung können hier unternehmensinterne Videobotschaften oder Interviews sein. Und diese können sogar aus dem Homeoffice heraus entstehen.
 

Seit Beginn des ersten Lockdowns im März 2020 produziere ich für mehrere Firmenkunden Video-Updates, die über Webcam aufgezeichnet werden. Die Teilnehmer wählen sich einfach in das Videokonferenz-Tool ein, das sie auch im beruflichen Alltag verwenden, zum Beispiel Microsoft Teams, Zoom oder Google Meet.

Bevor es losgeht, gebe ich den Teilnehmern noch einige Tipps, wie sie ihre Webcam positionieren müssen und wann die Blickrichtung stimmt. Dann wird aufgezeichnet, entweder ein Solo-Statement direkt in die Kamera oder ein Interview zwischen mehreren Personen. Im Anschluss wird das Material im Schnitt aufbereitet. Wie in einem normalen Video auch, entferne ich Versprecher, bereinige den Ton und wähle bei mehreren Takes die besten Aufnahme aus.

Natürlich sieht das Endergebnis immer noch nach Webcam aus. Aber: Die Aufnahmen direkt aus dem Video-Call haben einen entscheidenden Vorteil: Authentizität. Jede*r Mitarbeiter*in sieht auf Anhieb, dass der CEO sich ebenfalls an die Lockdown-Regeln hält und aus dem Homeoffice sein Bestes gibt. Das „ungeschönte“ Webcam-Bild zeigt dem Zuschauer: Hier spricht mein*e Vorgesetzte*r direkt zu mir, hier wird nichts beschönigt. Das steigert das Vertrauen in die Maßnahmen und in die Fähigkeit des Chefs, die Firma gut durch die Krise zu steuern.
 

Außerdem ist ein Webcam-Video natürlich deutlich kostengünstiger als ein vollständiger Video-Dreh eines CEO-Statements mit einer oder zwei Kameras plus Ton- und Licht-Equipment in der Firma vor Ort.

Möchten Sie Ihre Mitarbeiter*innen ebenfalls schnell und effektiv mit einer Videobotschaft informieren, dann kontaktieren Sie mich einfach.

 
Posted by Michael Netsch in Videoproduktion, 1 comment

Bild- vs. Tonqualität – Was ist wichtiger bei einer Videoproduktion?

Stellt euch vor, ihr wollt ein Video produzieren und ihr müsst euch entscheiden:
Zwischen richtig gutem Kamera-Equipment und richtig gutem Ton-Equipment.
Die meisten würden sich für das gute Kamera-Equipment bei ihrer Videoproduktion entscheiden. Schließlich ist Bewegbtild ein visuelles Medium. Dabei kann ihnen diese Entscheidung zum Verhängnis werden. Die meisten Zuschauer verzeihen Mängel im Bild nämlich eher als Mängel im Ton. Im Video könnt ihr nachempfinden, wieso das so ist.

Posted by Michael Netsch in Videoproduktion, 0 comments
Morph Cuts bei Adobe Premiere Pro CC – Lizenz zum Betrügen?

Morph Cuts bei Adobe Premiere Pro CC – Lizenz zum Betrügen?

Adobe wird in die neuste Version seines Schnittprogramms Premiere CC ein Feature implementieren, das das Schneiden von Interviews ungemein erleichtern wird. Mit dem sogenannten Morph Cut lassen sich Schnitte in einer Sequenz kaschieren.

Gerade für die Bearbeitung von statischen Interviews wird dies hilfreich sein: Wenn ich derzeit in der Mitte eines Interviews einen Satz oder Versprecher herausschneide, ist für jeden Zuschauer sofort erkennbar, dass ein Stück fehlt. Das Bild springt im Moment des Schnitts. Normalerweise werden solche Schnitte kaschiert, indem man ein anderes Bild über den Schnitt legt. Der Zuschauer sieht im Moment des Schnittes einfach etwas anderes, zum Beispiel etwas, worüber gerade geredet wird. Der Ton läuft kontinuierlich weiter, sodass man das Gefühl hat, die Sätze wären in dieser Reihenfolge gesprochen worden.

Fehlen die passenden Bilder zum darüberlegen, weichen die meisten Videomacher auf Weißblitze aus. Im Moment des Schnitts blitzt das Bild kurz weiß, so als hätte jemand ein Foto mit Blitz geschossen. Das ist nicht besonders schön, hat aber besonders im seriösen Videojournalismus einen deutlichen Vorteil. Ich als Videoproduzent weise deutlich darauf hin, dass hier geschnitten wurde. Genau das, was man sonst vermeiden will, nämlich Schnitte betonen, ergibt hier durchaus Sinn. Ich mache deutlich, dass ich mein Interview in keinem Fall aus dem Kontext reißen will. Ich habe den Schnitt mit dem Weißblitz lediglich etwas schöner gemacht.

Mit Morph Cuts, dem neuen Effekt in Premiere CC wird das jetzt anders. Per Morphing wird der Übergang von einer Sequenz in die andere unsichtbar gemacht. Adobe nutzt hierfür nach eigenen Aussagen Gesichtserkennung und Interpolationstechniken und errechnet so Zwischenbilder, die den Übergang weich und gleichmäßig aussehen lassen. Ohne Sprung, darüber gelegtes Bild oder Weißblitz wird der Schnitt dadurch praktisch unsichtbar.

Morph Cuts sind ein tolles Tool, mit dem jedes geschnittene Interview bestimmt an Eleganz gewinnt. Gleichzeitig geben Effekte wie dieser Videomachern alle Möglichkeiten, ihre Zuschauer nach Strich und Faden zu betrügen und Interviews zu verfälschen. Der Zuschauer nimmt die Manipulation nicht einmal wahr.

Das Software-Update, das Morph Cuts enthält, ist noch nicht veröffentlicht. In der Praxis wird sich zeigen, wie gut der Effekt wirklich funktioniert und wie leicht es tatsächlich ist, Schnitte zu kaschieren.

Wenn ihr tiefer in Adobe Premiere einsteigen wollt, schaut euch doch mal meinen Adobe-Premiere-Kurs an. Ich bringe euch gerne alle Tricks und Kniffe des Schnittprogramms bei.

Posted by Michael Netsch in Videoproduktion, 1 comment