Michael Netsch

Bild- vs. Tonqualität – Was ist wichtiger bei einer Videoproduktion?

Stellt euch vor, ihr wollt ein Video produzieren und ihr müsst euch entscheiden:
Zwischen richtig gutem Kamera-Equipment und richtig gutem Ton-Equipment.
Die meisten würden sich für das gute Kamera-Equipment bei ihrer Videoproduktion entscheiden. Schließlich ist Bewegbtild ein visuelles Medium. Dabei kann ihnen diese Entscheidung zum Verhängnis werden. Die meisten Zuschauer verzeihen Mängel im Bild nämlich eher als Mängel im Ton. Im Video könnt ihr nachempfinden, wieso das so ist.

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Morph Cuts bei Adobe Premiere Pro CC – Lizenz zum Betrügen?

Morph Cuts bei Adobe Premiere Pro CC – Lizenz zum Betrügen?

Adobe wird in die neuste Version seines Schnittprogramms Premiere CC ein Feature implementieren, das das Schneiden von Interviews ungemein erleichtern wird. Mit dem sogenannten Morph Cut lassen sich Schnitte in einer Sequenz kaschieren.

Gerade für die Bearbeitung von statischen Interviews wird dies hilfreich sein: Wenn ich derzeit in der Mitte eines Interviews einen Satz oder Versprecher herausschneide, ist für jeden Zuschauer sofort erkennbar, dass ein Stück fehlt. Das Bild springt im Moment des Schnitts. Normalerweise werden solche Schnitte kaschiert, indem man ein anderes Bild über den Schnitt legt. Der Zuschauer sieht im Moment des Schnittes einfach etwas anderes, zum Beispiel etwas, worüber gerade geredet wird. Der Ton läuft kontinuierlich weiter, sodass man das Gefühl hat, die Sätze wären in dieser Reihenfolge gesprochen worden.

Fehlen die passenden Bilder zum darüberlegen, weichen die meisten Videomacher auf Weißblitze aus. Im Moment des Schnitts blitzt das Bild kurz weiß, so als hätte jemand ein Foto mit Blitz geschossen. Das ist nicht besonders schön, hat aber besonders im seriösen Videojournalismus einen deutlichen Vorteil. Ich als Videoproduzent weise deutlich darauf hin, dass hier geschnitten wurde. Genau das, was man sonst vermeiden will, nämlich Schnitte betonen, ergibt hier durchaus Sinn. Ich mache deutlich, dass ich mein Interview in keinem Fall aus dem Kontext reißen will. Ich habe den Schnitt mit dem Weißblitz lediglich etwas schöner gemacht.

Mit Morph Cuts, dem neuen Effekt in Premiere CC wird das jetzt anders. Per Morphing wird der Übergang von einer Sequenz in die andere unsichtbar gemacht. Adobe nutzt hierfür nach eigenen Aussagen Gesichtserkennung und Interpolationstechniken und errechnet so Zwischenbilder, die den Übergang weich und gleichmäßig aussehen lassen. Ohne Sprung, darüber gelegtes Bild oder Weißblitz wird der Schnitt dadurch praktisch unsichtbar.

Morph Cuts sind ein tolles Tool, mit dem jedes geschnittene Interview bestimmt an Eleganz gewinnt. Gleichzeitig geben Effekte wie dieser Videomachern alle Möglichkeiten, ihre Zuschauer nach Strich und Faden zu betrügen und Interviews zu verfälschen. Der Zuschauer nimmt die Manipulation nicht einmal wahr.

Das Software-Update, das Morph Cuts enthält, ist noch nicht veröffentlicht. In der Praxis wird sich zeigen, wie gut der Effekt wirklich funktioniert und wie leicht es tatsächlich ist, Schnitte zu kaschieren.

Wenn ihr tiefer in Adobe Premiere einsteigen wollt, schaut euch doch mal meinen Adobe-Premiere-Kurs an. Ich bringe euch gerne alle Tricks und Kniffe des Schnittprogramms bei.

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5 Tipps mit denen Medienhäuser 2015 Video-Erfolge feiern können

5 Tipps mit denen Medienhäuser 2015 Video-Erfolge feiern können

Der Online-Videomarkt explodiert. Viele Anbieter von Videocontent haben große Wachstumsraten in ihrer Reichweite zu verzeichnen. Und auch der Markt für Videowerbung legte im vergangene Jahr um 42 Prozent zu. Es sieht nicht so aus, als würde sich diese Entwicklung in der näheren Zukunft ändern. Viele Medienhäuser setzen 2015 deswegen große Hoffnungen in ihre Videostrategien und investieren dementsprechend viel Geld in Bewegtbildinhalte.

Hier sind fünf Tipps, mit denen sich diese Investitionen auch auszahlen:

1. Ein Online-Video muss nur so lang sein, wie sein Inhalt trägt

Online-Videomacher haben keine Sendungen zu bestücken, sie müssen nicht darauf achten, dass ein 24-Stunden-Sendeplan gefüllt wird. Sie können und müssen ihre Videos in genau der Länge produzieren, wie sie interessant sind – und keine Sekunde länger. Ein Erklärvideo darüber, wie ein Atomkraftwerk funktioniert darf gerne weiterhin zehn Minuten lang sein, egal, was über die Aufmerksamkeitsspanne im Internet geschrieben wird. Die Meldung, dass ein Sportler eine Goldmedaille gewonnen hat, ist jedoch in 20 Sekunden erzählt und muss dann auch nicht mit dem Nacherzählen der gesamten Sportlerkarriere künstlich in die Länge gezogen werden. Nicht die Aufmerksamkeitsspanne der User ist gesunken, sondern die Intoleranz gegenüber nutzlosem Füllmaterial.

2. Verstehen Sie Ihre User

Viele Publisher senden einfach so in die Welt hinaus, weil sie zu wissen glauben, was ihre User interessiert. Natürlich verfolgen die meisten Videoressorts ihre Klickzahlen. Schließlich steigen mit den Abrufen auf die Einnahmen durch Video-Preroll-Werbung. Die wenigsten Videoressorts jedoch ziehen aus ihren Abrufzahlen klare Rückschlüsse, die sich auf ihre Videostrategie auswirken. Je besser der richtige Content auf die richtige Zielgruppe zugeschnitten wird, umso eher wachsen die Abrufzahlen, die regelmäßigen Zuschauer sowie die geteilten Inhalten in den sozialen Netzwerken.

3. Stellen Sie sicher, dass man Ihre Videos auf allen Endgeräten sehen kann

Videoabrufe auf Smartphones und Tablets wachsen mit unglaublicher Geschwindigkeit. Daher ist es absolut notwendig, dass Ihre Videos auf allen Endgeräten und Betriebssystemen reibungslos ablaufen. Denken Sie aber immer auch an die Situation, in der Ihre User die Geräte benutzen. Befindet sich das Smartphone gerade in einem WLAN-Netz oder opfert der User wertvolles Datenvolumen, wenn er ein Video unterwegs ansieht? Für all diese Nutzungssituationen sollten Sie die passenden Streams bereitstellen.

4. Präsentieren Sie Ihre Videos ansprechend auf Ihrer Homepage

Eines meiner größten Aha-Momente im Videojournalismus hatte ich bei folgender Erkenntnis: „Ein Video klickt sich nicht gut, weil das Video gut ist. Ein Video klickt sich gut, weil das Teasering gut ist.“ Denken Sie bei jedem Video, das Sie produzieren, das Teasering gleich mit. Welche Überschrift beschreibt den Inhalt des Videos am besten? Welches Teaserbild gibt einen Vorgeschmack auf das, was gleich im Bewegtbild zu sehen ist? Ihre Videos können noch so toll produziert sein und noch so tolle Geschichten erzählen – wenn dies für den Zuschauer nicht ersichtlich ist, wird er sich nicht darauf einlassen. Überlegen Sie auch, wo auf Ihrer Homepage die idealen Ausspielplätze für Video sein könnten, zum Beispiel in der linken oder rechten Spalte der Homepage, in Artikeln, oben oder unten auf der Seite.

5. Erzählen Sie spannende Geschichten

So wichtig das Teasering eines Videos ist: Der Clip dahinter muss die Versprechungen einhalten, die Überschrift und Teaserbild versprechen. Nur so können Sie sicherstellen, dass Ihre User nicht enttäuscht wegklicken und immer wieder kommen. Nur so spricht sich herum: „Die von XYZ machen gute Videos“. Und nur wenn Sie für Ihre Zielgruppe relevante und interessante Geschichten erzählen, werden Ihre User diese in sozialen Netzwerken teilen.

Für Medienunternehmen, die bereit sind, Risiken einzugehen und Dinge auszuprobieren, hält Online-Video jede Menge Umsatzmöglichkeiten bereit. Behalten Sie diese fünf Regeln im Hinterkopf und bleiben Sie trotzdem flexibel. Nirgendwo sonst ändern sich die Gewohnheiten der User so rapide wie zur Zeit im Webvideo-Bereich.

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Online-Videowerbung ist im Mainstream angekommen

Online-Videowerbung ist im Mainstream angekommen

Immer mehr Unternehmen schwenken auf Videowerbung um, und das aufgrund ihrer Effektivität. Das hat eine Studie der Plattform BrightRoll ergeben, für die 120 US-Werbeagenturen befragt wurden. So wollte man herausfinden, auf welche Medienformen sich die Werbebudgets 2015 verteilen und wie dort Erfolg gemessen wird. Die Ergebnisse zeigen: 2014 war ein fantastisches Jahr für Videowerbung Continue reading →

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Interview zu 15 Jahre afk tv

Interview zu 15 Jahre afk tv

Bei afk tv habe ich Anfang 2002 mein erstes journalistisches Praktikum absolviert. Bei dem Münchner Lokalsender, dessen gesamtes Programm praktisch nur von Praktikanten gestaltet wird, habe ich gelernt, zu drehen, zu schneiden, redaktionell zu arbeiten, Offtexte zu sprechen und zu moderieren. Sechs Jahre lang blieb ich dem Sender treu, produzierte hier meine preisgekrönte Reportage „Irgendwie anders und doch ganz normal“, die wöchentliche Talkshow „Blau am Montag„, Imagefilme für die Stadt München und die Comedyshow „Kladderadatsch„. Zum 15. Geburtstag des Senders hat man mich nochmal ins afk-tv-Studio eingeladen und zu meiner Zeit dort befragt.

 

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